Wo bläst er denn…

Von Zeit zu Zeit lohnt sich der Blick auf die Seite das sogenannte Agorameter, des so genannten Think-tanks „Agora Energiewende“, einer so genannten Denkfabrik für die so genannte Energiewende 😉 .

In der Zeit vom 9.-12. September konnte man sich wieder fragen, wo er denn bläst, der Wind, und wieviel Strom unsere 26.000 Windrädchen gerade wieder liefern. Würde es reichen, um sich zurück zu lehnen und sich insgeheim als vorbildlicher Vorreiter der Energiewende mal wieder virtuell auf die Schulter klopfen zu können?

(Zum Vergrößern der Grafiken bitte anklicken!)

20160909-wind

Bild Agorameter, Agora Energiewende

Naja, nicht ganz… Die installierten 41 GW Windleistung wurden doch recht deutlich verfehlt.

Egal, die verpönten fossilen „Reserve“-Kraftwerke kann man doch trotzdem abschalten! Braucht doch keiner. Oder?

Bild Agorameter, Agora Energiewende

Bild Agorameter, Agora Energiewende

Naja, vielleicht lassen wir die ja doch noch ein bisschen laufen… Wir können ja einfach mehr Windräder bauen. So 40 Mal so viele sollten doch reichen, also so 1 Millionen Stück?

Was sich ebenfalls lohnt ist ein Blick auf die Import-Export Bilanz unseres Stromes. Da wir ja Exportweltmeister sind sollte man erwarten, dass wir das auch beim Strom sind.

Bild Agorameter, Agora Energiewende

Bild Agorameter, Agora Energiewende

 

Und tatsächlich, zwischen 2 GW und 10 GW haben wir im gewählten Zeitraum immer schön exportiert. Damit unsere Nachbarn auch was von unserem schönen ach so grünen Strom haben! Die Sprünge in der Grafik sind leicht zu erklären, wenn man Wind- und Solarstromerzeugung über die Grafik drüber legt.

Ausgangsbilder Agorameter, Agora Energiewende

Ausgangsbilder Agorameter, Agora Energiewende

 

Die beiden Grafiken sind nicht maßstabsgetreu, aber die Tendenz ist deutlich sichtbar: Unser Solarstrom geht zum guten Teil in den Export! Noch deutlicher ist das beim Windstrom: schon kleine Ausschläge treiben den Export nach oben. Mit anderen: beim Windstrom geht fast alles in den Export!

Wie schön: dann hat wenigstens unsere Nachbarschaft etwas davon, dass wir uns die Landschaft verschandeln, unsere Wälder zerstören, unsere Vögel zerschreddern, sich unsere Gesellschaft spaltet und wir dafür nebenbei noch über 20 Milliarden Euro im Jahr bezahlen.

 

Satire Ende!

 

—- Nachtrag—-

Wenn man sich die oben gezeigte Überlagerung aus Stromexport und Wind- und Sonnenstromerzeugung nochmal maßstabsgetreu anzeigt, dann wird deutlich, dass der Windstrom an diesen Tagen direkt in den Export ging…

201609-ueberlagert-massstab

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Wo bläst er denn…

  1. Hermann Bawey sagt:

    Darstellungen und Kommentare gefallen mir !
    Aber es ist ja noch viel trauriger !! Denn inzwischen haben wir > 50 GW inst. Windkraftanlagen und nicht viel weniger an Photovoltaikanlagen und nutzen davon beispielsweise in 2016 im Jahresmittel nur 6 bis 8 % !
    Der Grundlastbedarf für Deutschland liegt bei 45 bis 50 GW „Rund um die Uhr „, diese
    Leistung wird zu 85 % von den Kernkraft- und Kohlekraftwerken erbracht !Eine solche Leistung ist durch die „Erneuerbaren “ auch in den nächsten Jahrzehnten nicht zu erbringen, denn eine dafür notwendige Speichertechnik im GWh- Bereich ist noch in weiter Ferne!
    Wir würden gut daran tun, wenn der Irrsinn der Geldverschwendung im Bereich der „Erneuerbaren “ endlich gestoppt wird !!

    mfg.
    h.bawey

  2. R. Wild sagt:

    Ja tatsächlich sollte man weiter das klima anheizen, indem man publiziert, es ginge ja nicht ohne Kohle…
    Oder eben mal die Fragestellung ändern: was muss getan werden, um die Kohle aus absolut berechtigten Gründen nun endlich ablösen zu können? Aber nicht alle bekommen diese Horizonterweiterung hin.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert