Folgende Leserbriefe der WN vom 25.02.2017 zu den Rodungen der ENTEGA am Stillfüssel wollen wir Ihnen nicht vorenthalten:
„Wo bleibt der Protest“
Wen berührt es nicht, wenn ein hilfloser putziger Vogel, ein kleiner Pinguin, aus welchen Gründen auch immer sinnlos getötet wird. Es erschüttert die ganze Welt. Mit Recht!Andererseits muss die Frage erlaubt sein: Wer ist erschüttert über die in Bildern und Videos dokumentierte ebenso sinnlose Tötung anderer wunderbarer Vögel, die durch riesige Windräder im Wald, z.B. im Odenwald, zerfetzt werden?? Seltene Rotmilane, Schwarzstörche, Uhus, Eulen, aber auch Fledermäuse haben das Pech, dass sie die Knuddelgefühle der Menschen leider wenig ansprechen. Sie eignen sich kaum als Plüschtiere für Kinder. Sie können also „weg“. Wo bleibt der Protest der Tierliebhaber? Mit Billigung der „gemeinnützigen“ Vereine, die in ihrem Namen das Wort Naturschutz verwenden (dürfen) und im Konsens mit der Politik werden riesige Windräder angeblich zur Weltklimarettung im Odenwald genehmigt.
Was ist das für eine fehlgesteuerte Gesellschaft, die tatenlos zusieht, wie der Odenwald aus purem Profitstreben zur Industriezone umfunktioniert wird? Die nicht merkt, dass sich der Strompreis vor allem wegen staatlicher Lasten zur Finanzierung der so genannten Energiewende seit 2000 mehr als verdoppelt hat (WN vom 17.02., Strompreis steigt erneut), obwohl Sonne und Wind ja angeblich keine Rechnung schicken? Die gleichgültig zusieht, wie ein Harvester (Vollernter) innerhalb eines Tages ohne Rücksicht auf Flora und Fauna eine Waldfläche größer als ein Fußballfeld für ein einziges (!) Windrad platt macht? Die es in keiner Weise „erschüttert“ wenn Menschen, die sich gegen diesen Wahnsinn durch Sitzblockaden wehren, mit Polizeigewalt entfernt werden? So vor Kurzem geschehen im Gebiet Stillfüssel bei Siedelsbrunn. Dort wird aktuell für den Bau von fünf über 200m hohen Windkraftanlagen der Lebensraum der oben genannten Tiere rücksichtslos zerstört.
Weitere Infos zum Thema u.a. auf der Homepage der Bürgerinitiativen Siedelsbrunn oder der Schutzgemeinschaft Odenwald.
Carola Freiburg, Weinheim