Das Windkraftprojekt des ZAKB (Zweckverband Abfallwirschaft Kreis Bergstraße) auf der ehemaligen Deponie Hüttenfeld wird abgeblasen! Das Planungs- und Genehmigungsverfahren des Projektes hatte seit langem für Diskussionen und reichlich Gegenwind gesorgt, unter anderem von den Initiativen Gegenwind Hüttenfeld und Pro Hüttenfeld und des BUND (wir berichteten). Letztere hatte sogar Klage eingereicht.
Den Ausschlag zur Aufgabe des Vorhabens seitens des ZAKB gaben jedoch wirtschaftliche Überlegungen. So wurden die prognostizierten mittleren Windgeschwindigkeiten von 5,5 m/s laut TÜV in 140m Höhe durch eine Langzeitwindmessung widerlegt: gemessen wurden lediglich 4,71 m/s; verglichen mit den Windverhältnissen der letzten 20 Jahre gingen Fachleute von 4,98m/s aus! Da ca. 9,5% niedrigere Windgeschindigkeiten zu ungefähr 25% Ertragseinbuße führen ging der ZAKB anstatt eines Jahresüberschusses von 70.000 EUR nun von einem Defizit von 98.000 EUR aus.
Erwähnenswert ist weiterhin, dass der ZAKB die Kosten Planungen bislang auf 462.000 EUR beziffert. Legt man eine Anlage wie die geplante mit einem Jahresertrag von 70.000 EUR zu Grunde, muss nun eine andere Anlage mehr als 6,5 Jahre laufen, nur um diese Kosten zu egalisieren! Rechnet man diese Zahlen auf Baden-Württemberg hoch wird klar, welche Kosten bei den Kommunen auflaufen, die durch das Studieren des Windatlas, den gesunden Menschenverstand und eine sinnvolle, überregionale Planug nicht vorhanden wären…
Wir gratulieren den Mitstreitern in Hüttenfeld auf jeden Fall zu diesem positiven Ausgang! Für die Situation in Weinheim kann diese Entwicklung hoffentlich positiv beitragen, zeigt sich doch nach dem Aus der Planungen in Birkenau ein zweites Mal in nächster Nähe, dass die Windkraft hier – trotz subventionsähnlicher Umlage – keine wirtschaftliche Zukunft hat!