„Glaubwürdigkeit verschenkt“, WN vom 10.07.2015
Niederlassungsfreiheit ist ein Grundrecht, das in Artikel 11 des Grundgesetzes (und im EU-Recht) verankert ist. Grünen-Stadträtin Kramer hat dies wohl noch nicht zur Kenntnis genommen, wenn sie die von ihr so bezeichneten „Neubürger“ diskriminiert, die angeblich „um die heile Kulisse oberhalb ihrer Villengegend fürchten“. Sie vergisst dabei gleichzeitig tausende Weinheimer „Alteingesessene“, die die 200 Meter hohen Windräder – errichtet 200 Meter über ihren Köpfen! – ebenfalls nicht wollen, und die garantiert nicht in „Villen“, sondern in mühsam selbst erarbeiteten und finanzierten bescheidenen Häusern und Wohnungen leben!
Sie ist es, die in unglaublicher Naivität für diese 200 Meter hohen Industriegiganten einst die Bezeichnung „Engel mit drei Flügeln“ prägte; dies zeigt, dass ihr die Erhaltung der Natur ziemlich egal ist, denn mit diesen Industrieanlagen werden Wälder und Landschaften, Flora und Fauna großflächig und dauerhaft vernichtet. Anschauliche Beispiele hierfür gibt es inzwischen viele, vor allem im Hunsrück, aber auch z.B. in Mossautal. Profiteure dieses Wahnsinns sind vor allem die Projektierer und Planer, die Hersteller von WKA, die Verpächter der Grundstücke (oft notleidende Kommunen), einzelne glückliche Anteilseigner und nicht zuletzt die bestellten Gutachter.
K. will den Leser glauben machen, dass kein Investor bei „nachgewiesener Windarmut“ (immerhin geht sie offenbar im Geiersberggebiet von Windarmut aus!!) investieren wird. Dagegen sprechen aber die bereits bestehenden Windparks z.B. in Rheinland-Pfalz, die zu zwei Dritteln wegen Windschwäche seit Jahren keine Rendite abwerfen; die „Dummen“ sind die „Gläubigen“, denen man das Paradies auf Erden versprach und noch verspricht, und die ihr Kapital z.B. in windige „Bürgergesellschaften“ eingebracht haben. Wenn einzelne, verharmlosend so genannte Wind“parks“ wirtschaftlich sind, dann nur deshalb, weil Instrumente aus der planwirtschaftlichen Mottenkiste eine „künstliche“ Rentabilität durch subventionsähnliche Förderungen auf Kosten der Stromverbraucher und Steuerzahler vortäuschen.
Mit der Aufhebung des Landschaftsschutzgebiets – verniedlichend als „Zonierung“ bezeichnet – verspricht K. der Bevölkerung eine Begrenzung der Industrialisierung auf dieses Gebiet und droht damit, dass ohne Zonierung „noch in ganz anderen Bereichen“ Windräder errichtet würden! Der aufmerksame Leser spürt den erhobenen Zeigefinger und fragt sich: Hat sie als Windkraftbefürworterin insgeheim doch etwas gegen Windindustrieanlagen?
Gemäß dem Motto – ist die Landschaft erst zerstört, ist sie nicht mehr schützenswert – ist es sehr wahrscheinlich, dass, wenn erst einmal drei Windräder stehen, weitere folgen werden. Weitere „Zonierungen“ können beantragt werden. Gerichte haben in solchen Fällen pro WKA entschieden, wenn eine Gegend bereits vorbelastet ist. Insofern ist die Darstellung von sieben Windrädern auf den Werbemitteln von Gegenwind Weinheim – die im Übrigen maßstabsgerecht und nicht überdimensioniert in die Fotos montiert wurden – durchaus wahr und „glaubhaft“, und die Kritik Ks. schlicht falsch!
Ein weiteres unhaltbares Vorurteil – und damit verbunden eine Diskriminierung der älteren und auch der jungen Menschen – ist ihre Aussage, dass sich „übrigens jüngere Menschen … weniger“ an der Windkraft stören. Sie spricht den Jungen ab, kritisch zu dem Erneuerbare-Energien-Wahnsinn zu stehen; nicht jeder junge Mitbürger ist aber bereits ideologisch „umgedreht“! Ihre Propaganda ist zu durchsichtig – es sollen unkritische Junge und Altbürger gegen Windkraftgegner aufgehetzt werden.
Nicht zuletzt wirft sie Gegenwind Weinheim e.V. vor, dass die „Planungen für Windräder … verteufelt werden sollen“. Es geht aber überhaupt nicht um Verteufelung, sondern um harte Fakten. Diese interessieren die Briefschreiberin aber offensichtlich nicht, sonst hätte sie sich als gern gesehene kritische Teilnehmerin beim dritten Forum informieren können. Vermutlich befürchtete sie jedoch, dass ihr Weltbild durch harte Fakten Kratzer bekommen hätte.
Es ist schon ein Trauerspiel, wie wenig sich manche unserer Entscheidungsträger in den letzten drei Jahren augenscheinlich über das Thema informiert haben.
Dieser link sollte weitere Fragen zu Größe und Landschaftsbild obsolet machen:
Das neue Landschaftsbild…